Sonntag, 2. September 2012

Naturparadies in Saskatchewan


Heute hat mich der Regen voll erwischt. Morgens sah es noch recht verheißungsvoll aus, und daher gibt es davon auch einige nette Fotos vom See und Nationalpark. Am Waskesiu River trübte es dann zusehends ein, die ersten Tropfen fielen und wurden immer mehr. Es hörte nicht mehr auf, den ganzen weiteren Tag nicht. Dafür kenne ich jetzt alle Geschäfte und Cafés in Waskesiu. Es gibt eine sehr hübsche und interessante Foto-Galerie mit Meisterfotos eines hiesigen Fotografen, Landschaft und Tiere, toll. Einen „grünen“ Coffee Shop mit fair trade coffee gibts auch. Kanada eben. Hier wird fleißig Müll getrennt. Aber noch zu wenig vermieden.

Die Läden und Restaurants machen heute den Umsatz ihres Lebens. Alles drängt sich bei dem Regenwetter - und es gießt wirklich in Strömen - in den Shops und Lokalen. Schade, dass ich so nur einen recht geringen Eindruck von diesem schönen Park gewinnen kann. Denn schön ist er wahrlich. Die Seeufer und Buchten sind oft sandig, sehr einladend. Der nordische Laubwald ist zwar dicht, aber dennoch etwas licht. Klar, sonst kämen die berühmten großen Hirsche (Elks) hier auch kaum durch. Einer begegnete mir noch am Wegesrands. Ein Prachtkerl.

Im Park gibt es die einzige noch wild und frei lebende Bison-Herde Kanadas. Allerdings hält sich diese Herde im Westteil des Parks auf, ca. 2 Stunden Autofahrt von hier, teilweise über Schotterstraßen. Und dann sieht man sie natürlich nur, wenn man Glück hat und sie gerade in der Nähe sind. Also ist nichts damit, „eben mal Büffel anschauen“.




Mit den rough roads habe ich auch noch eine kleine Erfahrung gemacht, vor dem großen Regen. Denn die schönsten Teile des Sees Waskesiu erreicht man nur über solche Schotterstraßen. Die sind aber nichts für meinen kleinen Kia, ein Stadtauto. Das merkte ich schnell, als sich der Schotter in nassen Lehm verwandelte. Ich war froh, heil wieder raus gekommen zu sein. Stecken bleiben ist nicht so gut. Das angesteuerte Ziel war dann auch nicht gerade fußläufig zu erreichen, denn man musste über glitschige Abhänge und durch morastigen Boden. Das gab ich bald auf. Besseres Wetter und ein passendes Auto - und dieser Prince Albert National Park wäre ganz nach meinem Geschmack! Ach ja, ein Boot könnte dann auch nicht schaden. Der Weg übers Wasser ist hier in der Wildnis immer der leichteste. Das wussten ja auch die alten Indianer mit ihren Kanus.

Es ist hier um den Park herum First Nation Land. Indianerland also. Leider musste ich bei einem kurzen Stop in Prince Albert, der nächst gelegenen Stadt hier, dasselbe fest stellen, was man auch in den Indianergebieten der USA oder den Aboriginal Territories in Australien feststellen kann. Wer allein von der (aus schlechtem Gewissen) vom Staat gezahlten Unterstützung leben kann oder muss, verliert seinen Stolz und seine Würde. Entsprechend hängen denn auch viele „First Nation People“ nahe am Liquor Store herum oder, wie ich selbst beobachten konnte, kaufen sich das Essen für die ganze Familie beutelweise im teuren Fast Food Shop fertig ein. Die „Weißen“ machen es ihnen ja vor. Schlechte Aussichten. Und immer dasselbe Problem: Integration, hier auf kanadisch.

Hat sich der weite „Ausflug“ hierher nach Waskesiu in den Prince Albert National Park nun gelohnt? Ich finde, ganz klar ja. Ein recht anderes Kanada hat sich mir gezeigt, hier in der Provinz, ein wundervolles, liebenswertes Land mit offenen, freundlichen Menschen, mit einer herrlichen Natur, eben nicht nur in den Rocky Mountains. Morgen sehe ich dann noch Saskatoon, die größte Stadt von Saskatchewan. Capital ist Regina.

Die Fotos im selben Webalbum "Waskesiu" von gestern.

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