Freitag, 31. August 2012

Hinaus in die Ebene

Der Abschied aus Jasper und dem gleichnamigen National Park ist verregnet. Dennoch zeigt sich morgens neben der Straße eine Herde Hirsche, Elks nehme ich an, nicht Caribous. So ungezwungen trifft man Tiere nur im Nationalpark, wo sie vor den Jägern sicher sind. Wäre bei uns nicht anders.

Dann geht es aus den Rocky Mountains hinaus, noch rund 300 km bis Edmonton, der Kapitale Albertas, fast ebenso groß wie Calgary, ca. 700.000 EW, im Großraum noch einmal so viele. Für westkanadische Verhältnisse ist das sehr viel. Dazwischen viel hügeliges Waldland, Seen, dann mehr und mehr Weiden und Getreidefelder. Ich nähere mich der Prärie. Vor allem nähere ich mich wieder der Sonne, und es wird langsam wärmer.

Edmonton hat einen schlechten Ruf, besonders auch im Reiseführer: langweilig, gesichtslos, uninteressant. Das kann ich nun ganz und gar nicht finden. Mir hat die Stadt gefallen, besonders die vielen Parks, die sich links und rechts am Saskatchewan River durch die gesamte Stadt ziehen. Man hat dem Fluss weitgehend seinen ursprünglichen Verlauf und auch sein natürliches Ufer gelassen. Auf einem der Fotos sieht man gut die Sandbänke, die bei dem sommerlichen Niedrigwasser hervor kommen. Und Brücken gibt es jede Menge!

Klar, Edmonton, hat keinen gewachsenen Stadtkern, wie die meisten nord-amerikanischen Städte im Westen, es  ist eben eine noch sehr junge "Siedlung", heute Boom Town der Papier, Öl- und Ergasindustrie. Als "Tor des Nordens" wurde sie im Klondike Goldrush berühmt. Ich finde, Edmonton ist einen Besuch wert und hat sich mir heute von seiner besten Seite gezeigt. Vor dem langen Wochenende mit Labour Day ist die City schon ausgestorben: Der Kanadier ist längst mit RV und Trailor auf ins weekend.

Oder in die Edmonton Mall. Dieses Shopping Paradies ist in der Tat sehenswert: eine Mischung aus Freizeitpark, Las Vegas (ohne Kasinos, sofern das vorstellbar ist) und eben einer ganz normalen, aber riesigen Mall. Da war heute absolut der Bär los. (Ich bin nicht mehr in den Rockies, da darf ich diesen Ausdruck wieder unbefangen benutzen...)




Beeindruckend. Eine gute Restaurant-Straße ("Bourbon Street") neben diversen Food Courts gab es auch. Habe eine gute Pizza gegessen. War nett.

Mit dem Auto kommt man wirklich in Edmonton gut zurecht, da die Straßen klar nach Avenues (Ost - West) und Streets (Süd - Nord) sortiert und gezählt sind. Diesmal habe ich mir auch vorher im Hotel draußen Google Maps Offline mit entsprechendem Ausschnitt aufs Schlaufon geladen, das war doch sehr praktisch.

Und morgen gehts dann früh los, die längste Etappe meiner Rundfahrt, 700 km durch die große Ebene der Prärie. Ziel ist der Prince Albert National Park, der vorletzte National Park Kanadas, den ich besuche.

Hier der Link zu allen Fotos dieses Tages.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen